Die Bereitstellung einer passenden Umgebung und die anschließende Verwaltung der iPads war ein eigenständiges Aufgabenfeld, das eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema erforderte. Es stellten sich zahlreiche Fragen, die wir in einem Netzwerk an IT-Beratern, dem MIB des Landkreises und dem Medienteam unserer Schule in Angriff nahmen.

Im Gegensatz zu den Computern, die lokal im Intranet mit Software versorgt werden, funktioniert die Verwaltung der iPads mit einem MDM nur über das Internet. Die Geräte erfordern bei der Einrichtung eine Verbindung zum MDM-Anbieter, damit die Konfiguration auf den Endgeräten ankommt. Dadurch wurden die Anforderungen an den Internetanschluss nach oben geschraubt. Die Anbindung an das Glasfasernetz war daher ein notwendiger Schritt.


Für den Betrieb der iPads musste ein performantes WLAN vorhanden sein. Wir verteilten insgesamt 25 Access-Points über eine strukturierte Verkabelung im Schulhaus und achteten dabei auf eine durchgängige 1-Gigabit-Verkabelung bis zu den Clients.

 

Da iPads mobil und nicht dauerhaft mit der Steckdose verbunden sind, mussten wir darauf achten, dass die Geräte regelmäßig aufgeladen werden. Wir entschieden uns für mobile Ladestationen, die auch abgeschlossen werden können.


Mit einem macOS-Gerät und dem „Apple Configurator 2“ verwalteten wir bis August 2019 unsere vier iPad-KofferPoolgeräte. Hierfür wurden die Geräte mit dem Mac verbunden und über den Configurator konfiguriert. Dieses Verfahren setzte voraus, dass eine physikalische Verbindung zwischen macOS-Gerät und iPad besteht. Wesentlich anwenderfreundlicher und bei einer 1to1-Umgebung unerlässlich war der Einsatz eines Mobile Device Management Systems (MDM), welches die Konfiguration der Geräte über ein Web-Interface ermöglicht. Die Geräte konnten jederzeit (und überall) mit neuen Einstellungen oder Apps versorgt werden. Es wird lediglich eine Internetverbindung benötigt. Ab September 2019 konnte die Wartung aus der Ferne vorgenommen werden, das Ausrollen von neuen Apps, Updates oder geänderten Konfigurationen geschah, sobald sich die Geräte mit dem Internet verbinden.


Die Klassenzimmer und Fachräume wurden mit moderner Technik ausgestattet. Ein Desktop-Computer am Pult mit Dokumentenkamera, Internetzugang, Drucker und Scanner wurde installiert. Die Präsentation erfolgte über einen fest installierten Beamer und einer elektrischen Leinwand. Diese Medienausstattung für den Lehrer wurde bewusst der Ausstattung mit einem teuren Whiteboard vorgezogen. Eine Bildschirm-Synchronisation der iPads mit dem Beamer erfolgte über Apple TV und einem Rundum-Deckenlautsprecher.


Wie sehen die Lernlandschaften der Zukunft aus?

Ein Klassenzimmer, in dem schwere Tische und Stühle frontal auf eine einzige Tafel ausgerichtet sind, passt mit den fünf Elementen des Lernens und einer damit veränderten Lehrerrolle nicht mehr zusammen.

Der Wechsel zwischen Präsentationsphasen, Stationenlernen, und Gruppen- oder Partnerarbeit soll schnell möglich werden. Die Kinder sollen ihre Klassenräume selbst umgestalten können. Dafür sind für Kinder im Grundschulalter leichte und durchdachte Möbel notwendig. Tische und Stühle sollen sich schnell zu Einzelarbeitsplätzen oder unterschiedlich großen Gruppenarbeitsplätzen zusammenschieben lassen. Schränke mit Arbeitsmaterialien sollen nach Bedarf an den Wänden oder für jeden schnell zugänglich zwischen den Tischen platziert werden können.


Die pädagogischen Vorgaben eines selbständigen, eigenverantwortlichen und schülerzentrierten Lernens sollen möglichst optimal umgesetzt werden können.

Wir ersetzten den Begriff Klassenzimmer durch den Begriff „Lernlandschaft“. Diese soll von Offenheit und Transparenz geprägt sein und zur Begegnung, zum Gespräch und Austausch miteinander einladen. Auch die Präsentation dessen, was gelernt wurde, und das Lernen voneinander soll innerhalb der Lernlandschaft unterstützt werden. Die Anordnung der Plätze soll dank kleiner Tische, die beliebig aneinandergestellt werden können, flexibel sein.


In der Lernlandschaft können Schüler alleine oder in Gruppen digital und analog lernen. Der Lehrer ist in diesen Phasen als Berater und Lernbegleiter tätig. Alle benötigten Materialien stehen bereit (Stative, Mikrophone, Kopfhörer …). Somit können die Schüler unter optimalen Bedingungen zu Produzenten ihrer eigenen Lernprodukte (E-Books, digitale Portfolios, Lehr- oder Lernvideos …).

Für Präsentationen stehen Beamer oder ein großer 75-Zoll-Monitor zur Verfügung. Dank integriertem AppleTV können sich die Kinder jederzeit mit dem iPad verbinden.

Nach der Einrichtung unseres DigiLabs sollen nun schrittweise auch die anderen Klassenzimmer in Angriff genommen werden.